„Gewalt macht krank!“

Immer wieder behandeln wir Opfer im Spital, denen Gewalt widerfahren ist. Hinschauen statt wegzuschauen bei der Früherkennung von häuslicher und sexualisierter, wie ökonomischer Gewalt.

Jede 5. Frau in Österreich hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. 20 Prozent der Frauen mit Gewalterfahrung werden auch in der Schwangerschaft von ihrem Partner körperlich misshandelt, stellt die Europäische Grundrechteagentur FRA fest. Ärzte und Krankenhausmitarbeiter sind häufig die ersten Personen, mit denen ein Opfer (Frauen, Kinder, aber auch Männer) von Beziehungsgewalt oder sexualisierter Gewalt in Kontakt kommt: 27 Prozent der gewaltbetroffenen Frauen in Österreich suchen nach dem Vorfall ein Spital oder eine Arztpraxis auf (FRA 2014). Frauen mit Gewalterfahrung gehen nicht nur bis zu zehnmal öfter in ein Krankenhaus als nicht betroffene Frauen, sie wechseln auch häufig ihren Arzt, um anonym zu bleiben und den Täter zu schützen. Sie schweigen aus Angst, schämen sich oder geben sich selbst die Schuld, Opfer von Gewalt geworden zu sein.

Neben Verletzungen und körperlichen Behinderungen können auch chronische Unterbauchschmerzen, Frühgeburten, Angststörungen, Depressionen oder Suchterkrankungen auf eine Gewalterfahrung zurückgehen. MitarbeiterInnen der Krankenhäuser und PatientInnen sollen auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden. Die Opferschutzgruppe des UK Krems, der ich angehöre, versucht zu sensibilisieren und PatientenInnen in Notlagen zu unterstützen.

Opferschutzgruppe

Universitätsklinikum

Krems an der Donau                                                        
Unfallambulanz
Tel.:  02732/9004-2480
E-Mail: unfallchirurgie(at)krems.lknoe.at

 

 

 

Polizeinotruf  133

 

Gewalt FREI leben 0800/222 555  kostenlos, rund um die Uhr